Alpakas sind faszinierende und liebenswerte Tiere und gehören zur Familie der NEUWELTKAMELIDEN.
Es gibt zwei Alpakatypen, das HUACAYA – Alpaka hat eine feine gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Grannenhaare (Deckhaare). Das SURI – Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen.
Wie bei allen Kamelen ist der Körperbau der Alpakas durch relativ langgestreckte, schlanke Beine einen dünnen, langen Hals und einem pyramidenförmigen Kopf charakterisiert.
Alpakas sind Wiederkäuer und besitzen ein spezialisiertes Verdauungssystem mit einem dreiteiligen Magen, sie fressen hauptsächlich Gras und Heu. (andere Nahrungsmittel sollten gemieden werden) , Vitamine und Mineralstoffe werden von den Züchtern in Form von kleinen Pellets , die die Alpakas gerne knabbern, genau berechnet und bereitgestellt.
Alpakas sind sanftmütige und soziale Herdentiere, die in Gruppen leben, jedoch keine Kuscheltiere, eigentlich sind sie Flucht- und Distanztiere.
Obwohl Alpakas und Lamas keine Hufe haben, gehören sie zu den PAARHUFERN und zur Unterordnung der SCHWIELENSOHLER.
Neben der Stallpflege, der Klauenpflege ( alle 3-4 Monate) und der Bekämpfung verschiedener Parasiten (Entwurmung der Tiere nach Kotprobe in Absprache mit dem Tierarzt) gehört die regelmäßige Schur (jährlich ca. Anfang Mai) und Zahnkontrolle der Tiere zu den wichtigsten pflegerischen Tätigkeiten. Pro Tier kann jährlich ca. 3 – 5 kg seidige, atmungsaktive Alpakafaser gewonnen werden.
Fortpflanzung: Alpaka-Weibchen (auch Stuten oder HEMBRAS genannt) können schon mit einem Jahr geschlechtsreif sein. Alpaka-Männchen (auch Hengste oder MACHOS genannt) dagegen erst mit zweieinhalb bis drei Jahren.
Die Ovulation bei der Alpakastute wird erst durch den Deckakt ausgelöst. Daher sind Alpakastuten das ganze Jahr über fähig, gedeckt zu werden und sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden. Die Tragezeit beträgt ca. 340 bis 345 Tage, danach kommt meist ein einzelnes Jungtier (auch Fohlen oder CRIA genannt) zur Welt. Das Fohlen wird je nach Zustand der Mutter ca. 6 bis 10 Monate von der Mutter gesäugt. Danach wird es von der Mutterstute abgesetzt und kommt zu den „Absetzer – Jungtieren“. Die jugendlichen Fohlen spielen und springen gemeinsam über die Weide und beginnen auch ihre Kräfte zu messen (Rangkämpfe).
Alpakas können bis zu 25 Jahre alt werden.
Die Kommunikation der Tiere untereinander findet über die Körperhaltung, Ohren- und Schwanzbewegungen, sowie eine Vielzahl an Lauten statt. Am häufigsten hört man unter Alpakas ein leises Summen, manchmal ein Quitschen und Wiehern bei Rangkämpfen oder einen lauten hellen Warnruf oft durch das Leittier der Herde bei drohender Gefahr oder z. B beim herannahen von anderen Tieren oder Hunden. Beim Deckakt ist das „Orgeln“ oder „Gurgeln“ der Hengste ein klassisches Geräusch der Alpakas.
Auch Alpakas können spucken. Allerdings tun sie das hauptsächlich untereinander um ihre Position zu behaupten und die Rangordnung zu definieren oder bei Futterneid . Dem Menschen gegenüber nur wenn sie von diesem in die Enge getrieben oder bedroht werden. Trächtige Stuten spucken auch manchmal wenn sie sich nicht wohl fühlen oder ihre Fohlen verteidigen.
Leider kommt es durch falsche Haltung und Unwissenheit im Umgang mit Alpakas immer wieder zu fehlgeprägten Tieren. Eine Fehlprägung bei Alpakas (hauptsächlich bei jungen Hengsten) entsteht, wenn die Jungtiere zu früh an den Menschen gewöhnt, gekuschelt und verhätschelt werden. Mit Jungtieren sollte erst ab dem 1. Lebensjahr ( jedenfalls erst nach dem Absetzen) mit dem Training begonnen werden. Vorher sollte man Alpakafohlen so wenig wie möglich anfassen. Bei einer Fehlprägung (Berserker Syndrom) sieht uns dieses Tier als Herdenmitglied an, was anfangs nett erscheint, da dieses Tier meist sehr anhänglich und dem Menschen zugetan ist. Allerdings verändert sich dieses Verhalten wenn das Tier geschlechtsreif wird. Plötzlich begegnet uns dieses Tier aggressiv durch Spucken und Kämpfen, da es mit uns die Rangordnung ausmachen möchte. Spätestens dann wird es für uns Menschen gefährlich, da ein fehlgeprägtes Alpaka NICHT mehr sozialisiert werden kann und diese Tiere leider dann häufig eingeschläfert werden müssen.